Die Aachener Künstlerin Antje Seemann nimmt sich jedes Jahr eine besondere Maßnahme zur kontinuierlichen Modernisierung ihres Wohn- und Atelierhauses vor. Es ist ein schönes, charaktervolles Jahrhundertwendehaus. Dieses Jahr wurden in der Diele zum Arbeitsgeschoss Tapeten entfernt, viele, so zutage getretene, unschöne Überraschungen beseitigt und die Treppe zum Atelier verändert. Es war zu eng, um die teils großformatigen Linoldrucke und Ölbilder ohne besonderen Aufwand aus dem Haus zu schaffen. Schließlich sind die Werke ja verkäuflich. Apropos, sie sind herzlich zum Tag des offenen Atelier eingeladen.
Während Gipskartonbauteile vorangegangener Veränderungen des Hauses teils mit Gipsspachtel, teils mit Lehmspachtel und ausgebrochene Kanten und Fugen mit Lehmfugenfüller ausgebessert wurden, entwickelte sich die Idee, die originalen Altbauwände mit einem unbehandelten Lehmputz von den späteren Einbauten erkennbar zu trennen. Die besondere Farbtiefe des Lehms, seine Haptik und klimatisch-atmosphärische Wirkung bewirken eine angenehm veränderte Raumwirkung.
Die vorhandene Treppe der 70er-Jahre besaß ein geschosshohes, raumteilendes Geländer analog zur Treppenbrüstung im Atelier. Es wurde ersatzlos entfernt. So lassen sich jetzt auch große Bilder einfach durchs Haus transportieren. Die Brüstung wurde ersetzt durch massive Wandstücke. Dadurch wird zum einen die Diele optisch weiter und die Raumgrenzen werden klarer und zum anderen ergibt sich ein deutlicherer Übergang von den Privaträumen zum Arbeitsbereich oben im Atelier.
Verwendete Lehmbauprodukte:
- Claytec Lehmfugenfüller (Nacharbeiten von ausgebrochenen Kanten, Verfüllen von Fugen)
- Claytec Lehmoberputz fein 06 (teils weiß gestrichen mit Keim Silikatfarbe Biosil)
- Claytec Lehmspachtel (Verspachtel von Gipskartonplatten)
- Claytec Japankellen (das Lieblingswerkzeug des Architekten)