Archiv der Kategorie: Sachverstand

Wandheizung? Ja, bitte!

Wandheizungen haben gegenüber Heizkörpern und Fußbodenheizungen überzeugende Vorteile:

– Durch die großen Heizflächen kann die Vorlauftemperatur der Heizung sehr weit abgesenkt werden, im Idealfall bis zu 25 °C. Dann ist es, je nach Architektur des Gebäudes, möglich die Heizung tatsächlich bis zu 100 % solar zu betreiben. Üblich sind etwa 35 °C.

Claytec Wandheizung 2 800– Konvektion, die zur Austrocknung der Raumluft beiträgt, gibt es nicht, eine Wärmeschichtung wie bei einer Fußbodenheizung auch nicht. Wandheizungen gegeben ihre Wärme fast ausschließlich als Wärmestrahlung ab, die deutlich gesunder und angenehmer als nur warme Luft ist.

– Eine Wandheizung kann einen Bewohner in seiner vollen Größe anstrahlen. Fußbodenheizungen strahlen von unten. Die angestrahlte Fläche ist deutlich kleiner. Wandheizungen sind also effektiver.

Ein typischer, von mir oft eingebauter Aufbau ist der zum Beispiel der Folgende der Firma Claytec – Baustoffe aus Lehm:

  • Untergrund: griffiges Mauerwerk oder gleichwertiges. Auf Holzfaserdämmplatten (Claytec Pavadentro) wird zuerst eine Zahnspachtelung mit Claytec Lehmkleber vorgenommen.
  • Die Wandheizung muss vor dem Verputzen mit dem vorgeschriebenen Prüfdruck abgedrückt werden. Beim Verputzen soll die Anlage unter Betriebsdruck stehen.
  • Erste Unterputzlage bei kalter Heizung auftragen und über die Rohre abziehen.
    Lehmunterputz (Claytec 05.001, 05.002, 10.110)
  • Heizung unbedingt zum Trocknen der ersten Unterputzlage anfahren.
  • Nachdem die erste Unterputzlage mit Unterstützung der Heizung weitgehend
    getrocknet ist zweite Lage Unterputz mit 5-10 mm Dicke/Rohrüberdeckung
    Lehmunterputz (Claytec 05.001, 05.002, 10.110)
  • In die nasse Oberfläche der zweiten Unterputzlage Armierungsgewebe
    Das Gewebe muss an den Stößen ausreichend überlappen und mindestens 25 cm
    über die Ränder der Heizfläche hinweg auf den nicht beheizten Bereich geführt werden
    Flachs- / Glasseidenarmierungsgewebe (Claytec 35.020 / 35.010)
  • Nach vollständigem Trocknen der zweiten Unterputzlage (mit moderater Heizungsunterstützung) Finishlage Dabei darf nicht geheizt werden.
    Lehmfinish 2 mm (Yosima Lehm -Designputz)
    alternativ:
    Lehmoberputz fein 3 mm (Claytec 10.011)
    Lehmputzgrundierung (Claytec 19.025)
    Clayfix Lehm direkt Lehmstreichputz oder Lehmfarbe (Claytec 18… / 19…)

Auch die WEM-Wandheizung kann ich empfehlen.

 

Nachhaltigkeit – mehr als ein Modewort

Im Jahr 2002 hatte ich die Ehre am Kongress „Beyond Sustainability“ an der TU Eindhoven teilzunehmen, als Zuhörer, Vortragender und Fachgruppenleiter. Ich hatte dort die ersten Ergebnisse meiner Forschungen vorgestellt, die zum „D.E.S.-Modell“ führten. Es ist ein Berechnungsmodell zur dynamischen Bewertung ökologischer Qualitäten von Baumaterialien, Bauteilen und kompletten Gebäunden, das ohne „Messen und Wiegen“ von Inputs und Outputs auskommt. Es geht dabei darum, den Systemcharakter von Ökosystem auf die Bewertung von Bausystemen in Bezug zu deren Nachhaltigkeit zu bewerten. Nachhaltigkeit ist kein linearer Prozess, sondern ein mehrdimensionales System. Der übersprapazierte Modebegriff „Nachhaltigkeit“ hat damit nur wenig zu tun.

Ich will hier keine der gängigen Definitionen von Nachhaltigkeit oder die Herkunft des Wortes und seines Sinns wiederholen. Wenn ich von Nachhaltigkeit rede, geht es mir um Folgendes:

  • um gleichgewichtiges Geben und Nehmen innerhalb eines definierten Systems und
  • um gleichgewichtiges Geben und Nehmen zwischen einzelnen Systemen,
  • damit es dauerhaft stabil funktioniert.

Dabei kommt es auf Qualitäten und nicht auf Quantitäten an. Die Studie „Die Grenzen des Wachstums“ im Auftrag des Club of Rome, erstmals 1972 veröffentlicht und zu letzt 2012 aktualisiert, erklärt in beeindruckender Weise, welche Grenzen ein ungeregeltes „Höher, Schneller, Weiter, Größer, Mehr“ hat. Eine Raupe frist ihr Leben lang so viel es irgend geht. Dann hat sie zwei Möglichkeiten: sie frist weiter und geht zugrunde, was sie nicht tut, oder sie hört auf zu fressen, verpuppt sich und verarbeitet all die gefressene Energie so, dass aus Ihr ein Schmetterling wird. Aus der schweren Raupe wird ein leichtes Flugzeug. Wachstum? Ja, ein qualitatives. Lassen Sie es mich einmal ganz doof sagen: statt mehr Viel, mehr Gut.

Nachhaltiges Handeln ist anscheinend also mehr als nur „nur entnehmen, was nachwächst“. Nachhaltiges Handeln ist systemisches Handeln, ist denken in vernetzten Systemen. Prof. Frederic Vester hat dies sehr gut verständlich und anschaulich in den 1970er und 80er Jahren publik gemacht. Das ist nach wie vor uneingeschränkt gültig.

Vester Leitmotiv 500   ArchPlus 51-52 575   oekologisches bauen 500

In der aktuellen Lehre des „International Business Management“ spielt inzwischen das „Sustainable Management“ eine zukunftsweisende Rolle. Es beschränkt sich nicht auf nachhaltiges Wirtschaften. Das konnte übrigens jede Hausfrau schon immer. Fragen Sie einmal Ihre Großmutter. Die Belange der ökologischen und der sozialen Marktwirtschaft sind untrennbarer Bestandteil nachhaltigen Handelns.

Im Bauwesen ist Nachhaltigkeit heute einfach. Es gibt genügend Techniken und Baustoffe. Es gibt genügend Erfahrung und Know-how. Es muss jetzt nur getan werden …

… Sie sind an der Reihe! Ich stehe Ihnen gerne zur Seite.

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Meilensteine

Meilensteine meiner Beratungs- Forschungs- und Entwicklungsarbeit:

  • Know-How-Transfer ökologische Bautechniken und Lehmbau, Mahaweli Projekt, Sri Lanka
  • Know-How-Transfer und Training on the Job zum Thema ökologisches Bauen, technisches Beraten und Verkaufen, Construction Ressources, London, UK
  • Know-How-Transfer ökologische Bautechnik und Lehmbau, Natural Building Technologies, High Wycombe, UK
  • Technische Veratung Lehmbau, Claytec e.K. Baustoffe aus Lehm, Viersen
  • Entwicklung einer objektorientierten Planungstechnik für die Architektur
  • Entwicklung der „Fraktale Elemente Methode“ als Basis objektorientierten Handelns
  • Entwicklung der „Öko-Bau-Datenbank“, einer objektorientierten Baustoffdatenbank zum Wisssensmanagement
  • Entwicklung des „D.E.S.-Models“ zur dynamischen Bewertung ökologischer Qualitäten von Baustoffen, Bauteilen und Gebäuden
  • Entwicklung der „result-management“-Methode für das Projektmanagement
  • Entwicklungen von Datenbankanwendungen für das Projektmanagement, CRM und Kundenberatung

Auszug aus dem Werkbericht:

1987 Landschaftbezogene Ortsentwicklung Erkensruhr, Eifel
(Nachhaltigkeit, sanfter Tourismus)
1989 Erstes Niedrigenergiehaus
(ohne Zement, Beton und Stahl)
1993 Erster Holz-Lehmbau
(Lehmstapeltechnik)
1996 Erste Pflanzenkläranlage mit natürlicher Abdichtung ohne Folien oder Beton
(Wurzelfeste Tonfertigmischung Dernoton)
1998 Erste Vertikalabdichtung mit Dernoton-BA Fertigmischung
(Planung und Monitoring des Ergebnisses)
2001 Transluzente Photovoltaik-Fassade, Gevelsberg
(Modernisierung eines repräsentiven Eingang- und Treppenhausbereichs)
2006 Projektentwicklung einer Hausgruppe in Massivholz und Lehm
(Kreuzlagenholz, ABA-Holz)
2008 Bebauungsplan „Wohnen im Sonnengarten“, Krefeld
(ökologische Blockinnenbereichsbebauung für 11 Solarhäusern)
2009 Neubau von 6 Eigentumswohnungen, Krefeld
2009 Neubau eines Penthouse im 4. OG in Holzsystembau
(Steko-Holzbauystem)
2011 bis heute Technische Beratung Lehmbau
( bis 2016 für Claytec – Baustoffe aus Lehm)
2014 Sachverständigenschulung zu den Themen Lehmbau und Innendämmung
(SBW Jahresfachtagung 2014)
2015 Neubau von zwei „Jahrhundertwendehäusern“, Tönisvorst
2017 Moderniserung eine denkmalgeschützen Arbeiterhauses, Norden
2018 Neubau einer Kalvierbauwerkstatt in Holzbauweise, Brüggen
2018 > Umnutzung einer Fachwerkscheune, Solingen
2019 > Instandsetzung eines denkmalgeschützten „Niederrheinischen Hallenhauses“
             und Umnutzung eines Stall, Nettetal
2019 Vortrag „Sanierungstreff Dämmstoffe“ (altbau plus e.V., Aachen)
2020 Vortrag „Sanierungstreff Denkmal“ (altbau plus e.V., Aachen)

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Lehmputz im Fachwerkbau

Claytec Fachwerk„Ich möchte Fachwerk innenseitig überputzen. Worauf muss ich achten?“ Wenn Fachwerkwände so verputzt werden sollen, dass der Putz auch das Holzwerk überdeckt, muss Schilfrohrgewebe als Putzträger am Fachwerk befestigt werden. Die Gefache und das Fachwerk werden angefeuchtet. Dann wird mit dem Claytec Lehmunterputz ein Grundputz aufgetragen. Hierbei können Unebenheiten ausgeglichen werden. Der Claytec Lehmunterputz kann bei Bedarf bis zu 35 mm stark in einer Lage aufgetragen werden, gegebenenfalls mit Bewehrungsgewebe. Danach folgt entweder der Lehmoberputz fein als Decklage plus Claytec Lehmputzgrundierung und Clayfix Lehm direkt Lehmfarbe oder der schöne Yosima Lehm-Designputz.

Antworten auf viele weitere Fragen zum Thema Lehmbau finden Sie im CLAYTEC WIKI: http://is.gd/VfYXuD

Das Claytec WIKI hat Olaf Paproth geschrieben.

 

Kollage zu 30 Jahren Öko-Bau

BAU Werke 2014 rechte Seite A3 Fotos 800

Eine Kollage anlässlich einer Anfrage des B.A.U. Bundarchitektur und Umwelt zu 30 Jahren Engagement für ökologische Architektur (von oben-rechts nach unten-links):

– Beratung zur Fachwerksanierung mit Lehmbaustoffen,
technisch sinnvoll, der Historie entsprechend
– Grundlagenermittlung im denkmalgeschützen Bauen
– Passive Solarnutzung in Holz und Lehm
– Prototyp für landschaftbezogene Ferienhäuser

– Behutsame Ortsentwicklung in Erkensruhr, Eifel
– Fachwerkasfachung mit Leichtlehmsteinen und Flechtwerk
– Moderner Holzbau: Penthouse in Steko-Holzmodulbauweise
– Neubau von 6 Eigentumswohnungen und 1 Penthouse

– transluzente Photovoltaik-Fassade
– dreidimensionale Planungsmethode
– ökologische Altbausanierungen
– Bäume als Gestaltungselement statt „Architektentrost“

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