Vielleicht ist es ja nur die kleingeistige Rache des Provinzarchitekten, der seinen Neid gegenüber den großen Stars der Branche einfach nicht für sich behalten kann. Oder fehlt es an Weltgewandtheit und großzügigem Denken, anstatt sich mit den Kleinigkeiten des täglichen Lebens auseinanderzusetzen?
Vielleicht ist es aber doch das genaue Hinsehen von einem, der eben nicht nur nach großer Geste, sondern nach guter handwerklicher Arbeit, gestalterischen Zeitlosigkeit und baukonstruktiver Langlebigkeit sucht. Sind die eigentlichen Stararchitekten nicht die, die gestalterisch gut praktische Intelligenz umzusetzen vermögen und dabei die Umwelt, den Ort des neuen Gebäudes respektvoll behandeln, anstatt das Werk des Architekten egozentrisch in den Vordergrund drängeln? Darüber darf diskutiert werden.
Tatsächlich nachhaltiges Bauen setzt Respekt voraus und Generationen übergreifende Teamarbeit. Kurzlebige Bautechnik, schadenanfällige Detaillösungen oder Materialien, die nicht in Würde altern können, haben kaum mit guter Architektur zu tun. Da kann der Entwurf noch so spektakulär sein.
„Nachhaltige Architektur“? Ja, klar. Oder wollen Sie ein Gebäude, dass morgen schon abbruchreif aussieht, weil es so modisch flach designed war oder einfach schäbig aussieht, weil es kaum zu pflegen ist? Nachhaltigkeit ist weit mehr als ein Haus z.B. in Polystyrol oder Mineralwolle einzupacken oder eine Wärmepumpe einzubauen.
Ach ja, wo wir beim Thema sind: Das Klima in den Räumen der Architekturen, sollte für die Nutzer nicht erträglich sein, sondern angenehm wohltuend. Auch das ist eine Grundleistung, die durch den Entwurf und die Baukonstruktion bestimmt wird und erst danach durch technischen (Energie-)Aufwand.
Die „Nörgeleien“ werden in loser Folge immer wieder einmal den Finger auf diese, meist wunden, Punkte setzen und fragen, wann Architektur tatsächlich gut ist. Je großspuriger der Anspruch ist, desto anspruchsvoller und schärfer wird die Kritik sein. Wer die Maßlatte hoch legt, wird an ihr gemessen – an vermeintlich banalen Details.
Ja, es werden auch vorbildliche Beispiele gezeigt werden.