Schilf zählt neben den Baustoffen Lehm und Holz zu den ältesten der Menschheit. Allein schon deshalb, weil Schilf in traditionellen Siedlungsgebieten des Menschen zu finden war. Schilf bildet an Seen und Gräben und in Sumpf- und Feuchtgebieten natürliche Monokulturbestände. Das tief wurzelnde Schilfrohr kommt in stehenden und langsam fließenden Gewässern bis zu einem Meter Wassertiefe vor. Schilf findet sich auch auf nassen Wiesen und nicht überfluteten Standorten mit bewegtem und hoch stehenden Grundwasser. Es liebt nicht zu kalte Schlick- und Schlammböden, die stickstoffhaltig und basenreich sein sollten und verhältnismäßig sauerstoffarm sein können. Schnell fließende Wässer oder hohen Wasserstand erträgt es nicht. Die Art spielt bei der Verlandung von Gewässern eine Rolle, wenn sich zwischen den dichten Halmen Schlamm sammelt. Das tief wurzelnde Schilfrohr kommt in stehenden und langsam fließenden Gewässern bis zu einem Meter Wassertiefe vor.
Die Sumpffplanze wird bis zu vier Meter hoch, für die Nutzung als Baumaterial soll sie mindestens 250cm haben. Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Die Früchte sind frühestens im Dezember reif. Die Vermehrung erfolgt in erheblichem Maß vegetativ. Die Pflanzen können bis zu 20 Meter lange Ausläufer bilden. Die Blätter bleiben auch bei Regen trocken, wie bei Lotusblumen perlt das Wasser ab und eine Benetzung der Fläche ist gering. Ganze „Schilfbestände“ stellen oft nur eine einzelne Pflanze dar und sie werden sehr alt. Im Donaudelta fand man Pflanzen, deren Alter auf ca. 8000 Jahre geschätzt wurde.
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