Archiv der Kategorie: Bautechnik/-planung

Zur altuellen Preisentwicklung im Bau

In den letzten Wochen häufen sich die Meldungen, dass Holz, Stahl und andere Baustoffe ungewöhnlichen Preissteigerungen unterworfen sind. Teilweise müssen bereits gültige Angebote widerrufen werden, weil die Differrenzen nicht von den Händlern und in der Folge Handwerkern aufgefangenen werden können.

 

Das bedeutet auch, dass Kostenschätzungen der Architekten und Planer ihre Gültigkeit verlieren. Für Bauherren ist die Folge, dass ihre Budgetplanungen nicht mehr stimmen.

Diese Entwicklung ist der Dynamik des Weltmarktes geschuldet. Vielleicht bietet sich hier eine Chance endlich zu nachhaltigem, regionalen Handeln zu finden. Es ist doch mit gesundem Menschenverstand nicht nachzuvollziehen, dass Bauholz in wenigen Monaten um 50 % teurer wird und gleichzeitig mehr als genug Holz in den Wäldern vorhanden ist. Auch – und gerade – „Borkenkäferholz“ liegt auf Halde und muss zu billigen Preisen abgegeben werden.

 

Arp-Schnitger Orgel in Cappel

Die Orgel in Cappel ist die am besten erhaltene des Orgelbauers Arp-Schnitger. Er hat sie 1680 für die Hamburger Klosterkirche St. Johannes gebaut. 1816 wurde sie durch den Orgelbauer Georg Wilhelmy für die Kirche St. Peter und Paul nach Cappel überführt. Die Orgel genießt Weltruhm und wird als Anwärter für die Liste der Weltkulturerbe gehandelt. Lesen Sie mehr dazu hier bei Wikipedia und beim Förderverein.

Was hat ein Architekt mit den Erhalt einer solch wertvollen Orgel zu tun? Er muss das tun, was er eigentlich immer tun sollte: für gutes Klima sorgen. Anlass waren die nicht mehr akzeptablen Emissionswerte der Öl betriebenen Kirchenheizung. Die Bedingungen für das Innenraumklima in der norddeutschen Backsteinkirche müssen sehr genau beachtet werden. Die Luftfeuchtigkeit muss in bestimmten Grenzen bleiben. Das gilt sowohl in Ruhezeiten als auch bei Gottesdiensten und Konzerten. Es liegen Gutachten zum Klima und Außenmauerwerk vor und ein Konzept zur Erneuerung der Luftheizungsanlage. Dabei müssen für die Orgel ungewöhnliche Schutzmaßnahmen eingeplant werden.

    
   

Für das beauftragte Planungsbüro regionaltypische Bauwerke habe ich beratende und bauleitende Aufgaben übernommen. Mich interssieren dabei besonders die klimabedingenden Fragen. Das betrifft die Wände, die Fenster und die Tonnendecke. Hier kommt es darauf an, die klimatischen, baukonstruktiven und anlagentechnischen Bedingungen im Zusammenhang zu betrachten. Die Erkenntnisse und Vorschläge der Fachingenieuere und Gutachter müssen zu einem Gesamtwerk zusamengefügt werden.

Die Orgel wird vor dem unvermeidlichen Baustellenstaub zweifach geschützt: zum einen mit diffusionsoffenem Vlies und von oben mit wasserdichter Folie und zum andern mit einer Einhausung aus Klima ausgleichenden Holzfaserplatten. Jetzt kann mit den Bauarbeiten begonnen werden.

 

Beratung zur Abdichtung einer Bruchstein-Kapelle

Es ist zwar schon ein paar Tage her, aber mir fielen gerade die Unterlagen wieder in die Hände: Die Aufgabe für einen Bauunternehmer lautete: „Machen Sie mal ein Angebot zur Abdichtung der Außenwände der Kapelle im Erdreich.“ Die Beschaffenheit der Außenwände im Erdreich war unbekannt. Ob die innen erkennbare, aufsteigende Feuchtigkeit nur daran lag oder vielleicht auch an den teils offenen Mauerwerksfugen, sollte keine Rolle spielen. Wie soll man da ein seriöses Angebot erstellen? Bituminöse oder zementöse Abdichtungen benötigen einen relativ ebenen, fehlerfreien Untergrund. Eventuell muss man ihn herstellen. Der Aufwand dafür kann aber nicht abgeschätzt werden, da ja die Beschaffenheit der Wände in der Erde nicht bekannt waren.

Der Bauunternehmer kam zu mir, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Ich habe daraufhin eine mineralische Abdichtung mittels Dernoton vorgeschlagen. Sie lässt sich unabhängig von der Beschaffenheit der Außenwände zuverlässig herstellen. Wie das funktioniert?

 

Eigenleistung und Nachbarschaftshilfe

Selbst bauen mit der Hife von Familie, Freunden und Nachbarn spart Geld und kann durchaus Freude und Freunde machen. Es gibt eine Reihe guter Gründe für Eigenleistung und die Inanspruchnahme von zupackender Hilfe. Wie bei wohl allem, verbergen sich auch hier Risikien, über die man sich im Klaren sein sollte. Unfälle, die während der freundlichen Hilfe geschehen, müssen Sie als Bauherren bei der Berufgenossenschaft BG Bau versichert haben – bevor sie geschehen. Tun Sie das nicht, kann es für Sie und die geschädigte Person ernste Folgen haben. Wir möchten nichts beschreien, es ist aber einfach intelligent sich vorher schlau zu machen und zu tun, was nötig ist unter anderem hier und hier.

 

Niederrheinhof für zwei Familien

Zwei junge Familien wollen gemeinsam eine Hofanlage bauen oder eine vorhandene modernisieren und Umbauen. Ein großes Grundstück für Gartenwirtschaft zur Selbstversorgung soll dazugehören. In Kooperation mit dem Büro „regionaltypische Bauwerke“ wurden die angehenden Bauherren zum Kauf dieser Hofanlage beraten. Dazu wurde ein Konzept für die Projektentwicklung und ein Vorentwurf erstellt., das die Modernisierung des vorhandenen Wohnhauses, den Neubau eines zweiten und die Instandsetzung der Wirtschaftsgebäude beinhaltet. Bevor der Kauf besiegelt werden sollte, kam ein weiterer Kaufinteressent dazwischen und hat den Bauherren den Hof vor der Nase weg gekauft. Nun suchen wir weiterhin nach einem geeingeten Grundstück.

     
     
     

Grundstück gesucht im Raum Moers – Krefeld – Kerken für den Neubau einer Hofanlage in niederrheinischem Stil für zwei Familien. Die Vorentwürfe mit einem Lang- und einem Kompakthaus stehen bereits. Für die nächsten Schritte fehlt das Bauland mit etwas Hinterland.

 

Zum Thema Kunststoffenster…

… ein Beitrag aus dem Netz. Es geht um einen Brandversuch, einem Vergleich zwischen Massivbau mit Betonsteinen, Kunststoffenstern und Stahlträger und einem Holzbau mit Holzfenstern und Holzbalkendecke. Bei beiden Aufbauten wurden jeweils übliche Baustoffe verwendet. Vorweg: Der Holzbau ist dem Massivbau insgesamt deutlich überlegen. Das überrascht Kenner des Holzbaus nicht wirklich, wird hier aber sehr schön dargestellt.

Besonderes Augenmerk möchte ich auf die Fenster legen. Die Kunststoffenster halten der Brandbelastung kaum Stand. Im Gegensatz dazu widerstehen die Holzfenster ungleich länger dem Feuer und verhindern so dessen Ausbreitung. Das wiederum kommt der Widerstandsfähigkeit der gesamten Konstruktion zu Gute.

Hinzu kommt der Aspekt, dass die Kunststoffe im Brandfall besonders giftige Gase freisetzen. Das können je nach Brandbedingungen und Fensterfabrikat auch Dioxine und Furane sein. Bei Holzfenstern kann das nicht entstehen.

Jetzt kann jeder darüber nachdenken, ob er ein erhöhtes Brandrisiko eingehen will, nur um die Fenster weniger pflegen zu brauchen, oder ob sie lieber auf die sichere Seite wechselt.

Gefunden habe ich den Beitrag hier: http://www.holzbauaustria.at/index.php?id=357&tx_ttnews%5Btt_news%5D=7369&cHash=bcd80ebf14c873f2572c41b281354022

 

handmade by the architekt – ein Sportraum

Ein Kellerraum sollte zum Sportraum werden, für Tischtennis, Turnen, Ausdauer- und Krafttraining – also: Atmung, Konzentration, Bewegung, Schwitzen. Man hätte den Raum zweckmäßig anstreichen und ein Laminat verlegen können. Das sähe nett aus und wäre –  man sagt so – recht robust. Doch ein angemessenes Raumklima lässt sich so nicht herstellen. Effektives Training wäre nicht möglich. Schließlich geht es hier nicht um einen familiären Hobbyraum, sondern um ernsthaftes sportliches Training. Ein Ausgleich der wechselnden Luftfeuchtigkeit wäre kaum gegeben, die Akustik wäre zu laut und der Boden zu hart.

  

Folglich wurden die Wände mit Lehmunter- und Lehmfinishputz in naturweiß versehen. Der Boden wurde als federnder Holzboden ausgeführt, bestehend aus Holzfaserplatten, Dreichschichtparkett, Naturöl, Korkfüllmasse anstatt Silikonfugen.

     

Das Ergebnis kann sich sehen, riechen und fühlen lassen. Der nächste deratige Boden für einen Reha-Sportverein wartet bereits.

Zum Thema Fachwerksanierung …

… ein schöner, guter Beitrag. Das Gezeigte, Gesagte gilt übrigens gleichermaßen für den Neubau: keine Konstruktionen, die dichtende Materialien verwenden oder gar notwendig machen.

Nachhaltig war die Renovierung damals sicher nicht. Nachhaltig war die ursprüngliche Konstruktion, dauerhaft, veränderbar, anpassbar – auch im Sinne heutiger Anspüche an die Behaglichkeit und Energieeffizienz. Allerdings muss man wissen wie mit so einem Haus umzugehen ist. Aber gilt das nicht für alles?

Video via Youtube erstellt von http://www.antik-greef.de/ – Herzlichen Dank!