Die Entwicklungen von Bauteilkatalogen für ökologische, nachhaltige Bauweisen für vereinfachte, bauteilorientierte Entwurfs- und Planungsverfahren entsprechen dem heutigen BIM, Building Information Modeling. Das beftrifft die baukonstruktive, bauphysikalische, ökologische, gesundheitliche un wirtschaftlichen Qualitäten eines Bauteils. Ende der 1990er Jahre begannen mein Team und ich mit den ersten Datenbankprogarmmierungen.
Nachhaltigkeit ist kein linearer Prozess, sondern ein mehrdimensionales System. Der übersprapazierte Modebegriff „Nachhaltigkeit“ hat damit nur auszugsweisezu tun.
Ich will hier keine der gängigen Definitionen von Nachhaltigkeit oder die Herkunft des Wortes und seines Sinns wiederholen. Wenn ich von Nachhaltigkeit rede, geht es mir um Folgendes:
um gleichgewichtiges Geben und Nehmen innerhalb eines definierten Systems und
um gleichgewichtiges Geben und Nehmen zwischen einzelnen Systemen,
damit es dauerhaft stabil funktioniert.
Das ist banal – leider nicht sonderlich spektakulär oder gar nicht sexy.
Mehr oder weniger neue Überschriften wie z.B. „Zirkularität“, „Urban Mining“, „Cradle to Gate“, „Das Gebäudes als Materialressource“, „Recycling und Reuse“ und so viele andere „Pilotprojekte“ von heute halte ich meist reine Wichtigtuerei. Es sind zwar alles richtige Begriffe. Zu Nachhaltigkeit führen sie jedoch nur dann, wenn sie als Teil eines kompletten Systems verstanden werden. Und vor allem: weniger reden – mehr tun.
Dabei kommt es auf Qualitäten und nicht auf Quantitäten an. Die Studie „Die Grenzen des Wachstums“ im Auftrag des Club of Rome, erstmals 1972 veröffentlicht und zu letzt 2012 aktualisiert, erklärt in beeindruckender Weise, welche Grenzen ein ungeregeltes „Höher, Schneller, Weiter, Größer, Mehr“ hat. Eine Raupe frist ihr Leben lang so viel es irgend geht. Dann hat sie zwei Möglichkeiten: sie frist weiter und geht zugrunde, was sie nicht tut, oder sie hört auf zu fressen, verpuppt sich und verarbeitet all die gefressene Energie so, dass aus Ihr ein Schmetterling wird. Aus der schweren Raupe wird ein leichtes Flugzeug. Wachstum? Ja, ein qualitatives. Lassen Sie es mich einmal ganz doof sagen: statt mehr Viel, mehr Gut.
Nachhaltiges Handeln ist anscheinend also mehr als nur „nur entnehmen, was nachwächst“. Nachhaltiges Handeln ist systemisches Handeln, ist denken in vernetzten Systemen. Prof. Frederic Vester hat dies sehr gut verständlich und anschaulich in den 1970er und 80er Jahren publik gemacht. Das ist nach wie vor uneingeschränkt gültig.
In der aktuellen Lehre des „International Business Management“ spielt das „Sustainable Management“ eine zukunftsweisende Rolle. Es beschränkt sich nicht allein auf nachhaltiges Wirtschaften. (Das konnte übrigens jede Hausfrau schon immer. Fragen Sie einmal Ihre Großmutter.) Die Belange der ökologischen und der sozialen Marktwirtschaft sind untrennbarer Bestandteil nachhaltigen Wirtschaftens.
Nachhaltigkeit ist einfach. Es gibt genügend Techniken, Erfahrung und Know-how. Nachhaltigkeit muss nur getan werden.
Sie sind an der Reihe! Ich stehe Ihnen gerne zur Seite, auch außerhalb des Bauwesens.