Arp-Schnitger Orgel in Cappel

Die Orgel in Cappel ist die am besten erhaltene des Orgelbauers Arp-Schnitger. Er hat sie 1680 für die Hamburger Klosterkirche St. Johannes gebaut. 1816 wurde sie durch den Orgelbauer Georg Wilhelmy für die Kirche St. Peter und Paul nach Cappel überführt. Die Orgel genießt Weltruhm und wird als Anwärter für die Liste der Weltkulturerbe gehandelt. Lesen Sie mehr dazu hier bei Wikipedia und beim Förderverein.

Was hat ein Architekt mit den Erhalt einer solch wertvollen Orgel zu tun? Er muss das tun, was er eigentlich immer tun sollte: für gutes Klima sorgen. Anlass waren die nicht mehr akzeptablen Emissionswerte der Öl betriebenen Kirchenheizung. Die Bedingungen für das Innenraumklima in der norddeutschen Backsteinkirche müssen sehr genau beachtet werden. Die Luftfeuchtigkeit muss in bestimmten Grenzen bleiben. Das gilt sowohl in Ruhezeiten als auch bei Gottesdiensten und Konzerten. Es liegen Gutachten zum Klima und Außenmauerwerk vor und ein Konzept zur Erneuerung der Luftheizungsanlage. Dabei müssen für die Orgel ungewöhnliche Schutzmaßnahmen eingeplant werden.

    
   

Für das beauftragte Planungsbüro regionaltypische Bauwerke habe ich beratende und bauleitende Aufgaben übernommen. Mich interssieren dabei besonders die klimabedingenden Fragen. Das betrifft die Wände, die Fenster und die Tonnendecke. Hier kommt es darauf an, die klimatischen, baukonstruktiven und anlagentechnischen Bedingungen im Zusammenhang zu betrachten. Die Erkenntnisse und Vorschläge der Fachingenieuere und Gutachter müssen zu einem Gesamtwerk zusamengefügt werden.

Die Orgel wird vor dem unvermeidlichen Baustellenstaub zweifach geschützt: zum einen mit diffusionsoffenem Vlies und von oben mit wasserdichter Folie und zum andern mit einer Einhausung aus Klima ausgleichenden Holzfaserplatten. Jetzt kann mit den Bauarbeiten begonnen werden.